Dienstag, 26. Mai 2015

So bist du den Sternen näher

Die Beiden sind auf dem Rückweg einer Party eines gemeinsamen Freundes. Ihr Weg führt über die einigen Felder des Dorfes. Naja, eigentlich nicht, eigentlich ist es ihnen sogar verboten dort lang zu gehen. Doch so geht es schneller. Beide kennen sich schon lange. Beste Freunde seit Jahren. Immer für einander da. Er hat seinen Arm um sie gelegt. Sie trägt seine Kapuzenjacke, die ihr natürlich viel zu groß ist, aber schön kuschelig warm hält. Außerdem riecht sie nach ihm. 
 Kurz nach der halben Strecke über das Feld bleibt das Mädchen stehen. Sie hält den Jungen am Arm zurück. Er fragt warum sie stehen bleibt. Sie guckt nach oben, die Stirn gerunzelt, ihre Augen strahlend. Sie wolle sich die Sterne angucken. Schon immer sei sie vom Nachthimmel fasziniert. Der Junge sieht das Funkeln in den Augen des Mädchens, schiebt seine Hände an ihre Hüften und sagt: „Spring.“ Sie löste den Blick, etwas überrascht, aus ihren Träumen gerissen, vom Himmel, hielt sich an seinen Schultern fest und gab seiner Forderung nach. Er hielt sie, ihre Beine um ihn geschlungen und sie guckten sich beide fest in die Augen. Er sagt: „So bist du näher an den Sternen.“ Sie lächelte. Ein Lächeln purer Glücklichkeit. Zufriedenheit.
 Erneut blickt sie nach oben, doch nur kurz. Danach musste sie ihn einfach wieder anschauen. Sie wollte etwas sagen, doch er kam ihr zuvor: „Du bist wunderschön.“ Daraufhin konnte sie nicht mehr. Schmetterlinge machten sich in ihrem Bauch breit und das Gefühl von Liebe zog sich durch ihren gesamten Körper. Sie küsste ihn. Erst langsam und zärtlich. Er bat mit seiner Zunge um Einlass, sie gestattet. Sie führen einen kleinen Kampf, wer die Oberhand beim Küssen übernahm. Er gewann, aber nur fast. Alles spielt perfekt zusammen. Wie Musik. Nach ein paar Sekunden, Minuten, oder doch Stunden lösen sie sich voneinander. Gleichzeitig versinken sie in den Augen des anderem. 
 Es wird kühler. Sie  erschauert und beginnt zu zittert. Er schenkt ihr sein ehrlichstes und reinstes Lächeln, wobei er sie ein Stückchen höher wirft. Er nimmt ihre Beine über seinen einen Arm, stützt ihren Rücken mit dem anderen. Sie kuschelt sich an ihn. Bei ihm fühlt sie sich geborgen, sicher. Er geht mit schnelleren Schritten als zuvor nach Hause. Damit sie nicht zu lange frieren muss. Beide sind auf den Rückweg, welcher vielleicht ein neuer Anfang ist.

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